Das Geheimnis seines Erfolges

Mit seinen 37 Jahren und nach einer ganzen Reihe gewonnener Weltmeisterschaften gehört András Szerdahelyi aus Ungarn heute zu den Spitzenschützen der internationalen Parcoursszene. Anlässlich seines letzten Besuches bei Blaser in Isny sprachen wir mit ihm über seinen Weg zum Erfolg.

András, bereits mit 18 Jahren hattest du im Jahr 2005 gleich drei Weltmeistertitel errungen. Siehst du dich als echtes Naturtalent?

Das sagen manche Leute in meinem Umfeld. Ob das so ist, weiß ich nicht. Ich denke aber, dass mehr als nur Talent dazu gehört, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Auf meine Erfolge in 2005 bin ich allerdings heute noch stolz, besonders auf den Compak Weltmeistertitel. Immerhin bin ich damals in der Junioren-Klasse gestartet und dann aufgrund meines guten Ergebnisses mit dem besten Schützen der offenen Klasse ins Stechen gegangen. Das habe ich dann auch gewonnen.

Was war denn der wichtigste Faktor für deine Erfolge?

Grundlage war wohl, dass mich mein Vater sehr früh beim Flintenschießen gefordert und gefördert hat. Da ich schon in jungen Jahren mit ihm zur Jagd gegangen bin, hat mir der Umgang mit der Flinte natürlich großen Spaß gemacht. Dadurch fiel es mir viel leichter, mich auch den Herausforderungen eines Wettkampfes zu stellen.

Bei diesen Wettkämpfen kam doch sicher eine ganze Portion Nervosität hinzu. Wie bist du damit umgegangen?

Ich weiß, das glaubt mir niemand, aber ich habe mich nie nervös machen lassen. Meistens habe ich vor Wettkämpfen nicht einmal trainiert, denn ich dachte mir einfach, was soll schon passieren, ich mache das ja nur aus Spaß. Viele andere Teilnehmer sahen das ganz anders, sie absolvierten extra Trainingseinheiten und zogen sich vor dem Wettkampf zurück, um ihre Konzentration zu stärken. Für mich dagegen war das eher wie ein Volksfest, bei dem ich nichts zu verlieren habe.

 „Um Erfolg zu haben, sollte man auch beim Wettkampf gelassen bleiben. Wir machen das doch aus Spaß – was hat man schon zu verlieren?“

Bist du heute auch noch so cool?

Eigentlich schon, obwohl bei internationalen Wettkämpfen natürlich gewisse Erwartungen auf mir lasten. Deshalb muss ich darauf achten, dass ich mir meine Ruhe und Gelassenheit bewahre. Bei der Fitasc Compak Weltmeisterschaft in Südafrika im letzten Jahr ist mir das leider nicht ganz gelungen, da ist mir am Ende doch ein Patzer unterlaufen, so dass ich „nur“ den zweiten Platz belegen konnte. Da war sicher Nervosität im Spiel. Bei den 2022 Asien Compak Meisterschaften in Thailand dagegen bin ich so gelassen wie immer geblieben und habe nicht zuletzt deshalb auch gewonnen.

Deine vielen Titel der letzten Jahre hast du alle mit der Blaser F3 errungen. Warum hast du dich für diese Flinte entschieden?

Ich bin ja durch die Jagd schon frühzeitig zum Flintenschießen gekommen. Meine erste Jagdflinte war auch relativ schlank und gut ausbalanciert, so dass mich später die F3 sofort fasziniert hat. Im Gegensatz zu den manchmal etwas klobig anmutenden Modellen anderer Hersteller lag mir die F3 von Anfang an wie angegossen. Außerdem hat sie den besten Abzug den ich kenne. Auch diesen Vorteil sollte man nicht unterschätzen.

 „Leider wird die Flinten-Jagd heute teilweise sehr kritisch gesehen. Gerade deshalb sollten wir alles tun, um unser Handwerk so perfekt wie möglich zu beherrschen.“

Was sind denn deine Tipps für angehende Flintenschützen?

Ich sage immer: Nehmt gleich zu Anfang die Hilfe eines guten Schießlehrers in Anspruch, sonst macht ihr euer Leben lang die gleichen Fehler und ärgert euch. Leider gehen nur sehr wenige Jäger regelmäßig auf den Jagdparcours. Das liegt sicher daran, dass sich viele dort überfordert fühlen. Das gilt übrigens nicht nur für Anfänger, sondern genauso für gestandene Jäger. Dabei ist es so einfach, seine Schießfertigkeiten während einiger Stunden Trainings unter professioneller Begleitung deutlich zu verbessern. Danach macht den Leuten das Parcoursschießen richtig Freude, das habe ich schon so oft miterlebt.

Im Übrigen sollten wir nicht vergessen, dass die Flintenjagd in manchen Ländern heute kritisch beobachtet wird. Da sollten wir Jäger uns wenigstens als routinierte Könner präsentieren. Leider ist die Jägerausbildung alleine in diesem Bereich meist alles andere als optimal. Damit das nicht einmal zum Bumerang wird, müssen wir freiwillig viel mehr tun.

 

Text und Fotos: Gunther Stoschek

 

Mehr Informationen zur Blaser Bockflinte F3 finden Sie hier: Bockflinte F3 - Blaser GmbH