
4.000 Jahre Jagderfahrung
Wenn Sie mit Canada North Outfitting in der Arktis jagen, wagen Sie sich in eine der rauesten Ecken der Welt. Dort treffen Sie außergewöhnliche Menschen und helfen, deren Traditionen zu bewahren.
200 Paar Schüler-Turnschuhe, Unterstützung von Eishockey- und Fußballmannschaften, Fischderbys, traditionelle Nähkurse und Kehlkopfgesang. Shane Black von Canada North Outfitting engagiert sich für das Leben der örtlichen Inuit und ihre Traditionen. Unkompliziert und schnell. Sein Verständnis und sein Respekt für die indigene Bevölkerung begannen lange bevor er 2011 Canada North Outfittings in Nunavut übernahm. "Im Alter von elf Jahren begleitete ich regelmäßig meinen Vater, der als Pelzhändler im Norden von British Columbia, im Yukon und in den Nordwest-Territorien tätig war", erzählt Shane. "Ich bin dort praktisch mit der First Nation aufgewachsen und habe ihre Kultur kennen und schätzen gelernt."
Diese frühen Eindrücke beeinflussen die Art und Weise, wie er heute Jagderlebnisse organisiert. Shane: "Bei allem, was ich tue, geht es darum, die Menschen vor Ort zu stärken und ihre Unabhängigkeit zu fördern." Für ihn geht es um den Respekt vor ihrem Wissen, ihrer Kultur und der Natur. Das erwartet er auch von seinen Gästen. Sie werden immer von Inuit geführt, die mit Shane auf eigene Rechnung zusammenarbeiten. Die Kunden profitieren von dem jahrtausendealten Wissen der Inuit und sorgen gleichzeitig für das Überleben ihrer Traditionen.
Die Jagd allein sichert zwar nicht mehr das Überleben im Winter, aber sie spielt immer noch eine wichtige Rolle. "Neben dem Einkommen erhalten die Jagdführer auch Anerkennung für ihre Arbeit", erklärt Shane. Das kann beispielsweise für den erfolgreichen Abschluss einer Jagd oder für das Management von Vielfraßen zum Schutz einer Karibuherde sein. "Diese Art von Anerkennung ist besonders wichtig, wenn sich Lebensbedingungen und damit auch das Selbstverständnis so dramatisch ändern, wie es für die Inuit in den vergangenen 75 Jahren der Fall war", erklärt Shane. "Einige meiner Freunde wurden in einem traditionellen Inuit-Haus* geboren und leben nun mit den Annehmlichkeiten und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts." Dies beweise die enormen Fähigkeiten der Inuit, sich innerhalb kürzester Zeit an das moderne Leben anzupassen. Sie reparieren heute häufiger Schneemobile als Netze. Shane ist sich sicher, dass ihre Toleranz und ihre angeborene Gelassenheit dazu beigetragen haben.
Die Inuit in Nunavut leben in Gemeinden mit 800 bis 1.500 Einwohnern. "Sie haben oft noch eine enge Beziehung zu ihrem Land und bevorzugen es, in kleinen Hütten in außerhalb des Dorfes zu leben oder in der Nähe des Meeres zu zelten", sagt Shane und fügt hinzu: "Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass ihre Vorfahren bereits vor 4.000 Jahren auf dem Land gelebt und die harten Bedingungen erfolgreich überstanden haben." Deshalb sei es so wichtig, das Wissen der Inuit zu berücksichtigen, wenn es darum geht, diese atemberaubenden Landschaften und die dort lebende Tierwelt mit so wenig Eingriffen wie möglich zu verwalten.

Shane schätzt sich glücklich, in Nunavut akzeptiert und in die Gemeinschaft aufgenommen worden zu sein. Das war nicht immer einfach. "Ich brauchte einmal ein ganzes Jahr, um genügend Vertrauen aufzubauen, damit mir eine Dorfgemeinschaft eine Eisbärenjagd genehmigte", erinnert er sich und fügt hinzu: "Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um die Partner vor Ort zu verstehen, auch ihre Sorgen."
Dieser nachhaltige Ansatz von Canada North Outfitting gefällt auch der Geschäftsführerin von Blaser Safaris, Tanja Kantauer. Der Jagdreiseveranstalter arbeitet mehr als 14 Jahren mit Canada North Outfitting zusammen. "Wir schätzen Shane als Partner, der die Inuit respektiert und sich für ein Gleichgewicht zwischen Natur und Mensch einsetzt", sagt Tanja Kantauer und verweist auf die Zusammenarbeit mit der University of Calgary. Seit mehr als zehn Jahren helfen Shane und sein Team bei Forschungsprojekten, zum Beispiel bei der Logistik oder der Beschaffung von Proben. Auf diese Weise tragen sie zu einem nachhaltigen Wildtiermanagement bei.
Weitere Informationen: https://www.canadanorthoutfitting.com
KASTEN Nunavut
Im April 1999 wurden die Nordwest-Territorien geteilt und der nördliche Teil wurde zum Territorium Nunavut. Es macht etwa ein Fünftel der Gesamtfläche Kanadas aus und besteht aus dem Festland und den meisten der arktischen Inseln Kanadas. Es ist auch das nördlichste bewohnte Gebiet der Erde. Hier leben fast 37.000 Menschen, die meisten von ihnen sind Inuit. Die Bevölkerungsdichte beträgt weniger als 0,02 pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: In Deutschland leben 238 Einwohner pro Quadratkilometer. Knapp 8.000 Menschen wohnen in der Hauptstadt Iqaluit. Es gibt 25 weitere Gemeinden. Die Herausforderungen, vor denen die Gebietsregierung steht, sind enorm, denn die meisten Einwohner mussten sich von einer auf Tauschhandel basierenden Gesellschaft, die von Nomadentum geprägt war, auf eine Gesellschaft des 21. Jahrhunderts umstellen. Bildung, Gesundheit und wirtschaftliche Entwicklung sind nur einige der Themen, die ganz oben auf der politischen Agenda stehen.
Quelle: Wikipedia
*Traditionelles Inuit-Haus: Häufig wurde dazu ein Gerüst aus Walknochen in den Boden eingelassen und mit Fellen bespannt. Darüber wurden Gras, Lehm oder Schnee gelegt.